Direkt zum Inhalt
Anzeige
Anzeige
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder
Print this page

Wärmepumpen Innenaufstellung: Vorteile, Voraussetzungen und Montage

Herbert Grab
Inhalt

Fachleute sprechen süffisant von „optischem Schall“ oder "Sichtschall", gemeint ist: Sieht ein empfindlicher Nachbar eine Luft-Wasser-Wärmepumpe auf seinem Nachbargrundstück, dann „hört“ er sie auch – und mag sie noch so leise arbeiten. Manchmal sogar, wenn sie noch gar nicht läuft.

„Obwohl moderne Wärmepumpen schon im Abstand von wenigen Metern praktisch nicht mehr zu hören sind – in eng bebauten Wohngebieten kann ihre Geräuschentwicklung, oder auch nur der 'optische Schall', ein Problem sein“, meint Andreas Wimmer.

Wer den potenziellen Störfaktor Geräuschentwicklung von vornherein ausschalten will, so der Fachmann, sollte deshalb prüfen, ob sich sein Bauprojekt für eine Wärmepumpe zur Innenaufstellung eignet. „Gerade bei Neubauten ist das in der Regel relativ leicht machbar, weil man hier in aller Regel nur entsprechend planen muss.“

In der Schweiz beispielsweise seien Wärmepumpen zur Innenaufstellung im Haus seit Jahren Standard. „Dort hat sich das im Neubausektor längst durchgesetzt, zumal die Maschinen in ihrer Wirtschaftlichkeit gleichwertig sind, egal ob innen oder außen aufgestellt.“

Wärmepumpe: Vorteile der Innenaufstellung

Eine im Gebäude befindliche Wärmepumpe habe im Grunde nur Vorteile, erklärt der Projektmanager Energiekonzepte beim Hersteller alpha innotec:

„Der erste Vorteil: Sie vermeiden, dass die Geräuschentwicklung überhaupt ein Thema zwischen Ihnen und Ihren Nachbarn wird. Zweitens: Je weniger Leitungsstrecke zwischen Wärmeerzeuger und Verbraucher liegt, desto geringer fallen die Leitungsverluste aus – das gilt umso mehr, wenn die Leitungen zum Teil im Freien verlegt sind. Und drittens schließlich: Das Wasservolumen in der Leitung muss bei jeder Warmwasserbereitung auch immer wieder mit aufgeheizt werden, was die Effizienz der Anlage mindert.“

Hinzu kommt, dass nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Nürnberg vom 30. Januar 2017 (14 U 2612/15) Wärmepumpen zur Außenaufstellung mindestens drei Meter Abstand zur Grundstücksgrenze einhalten müssen. „Das ist zwar keine gesetzliche Bestimmung“, so Andreas Wimmer, „aber wenn es zu Streitigkeiten kommt, neigt mancher Richter dazu, diesen Wert aus dem Nürnberger Urteil zu übernehmen.“

Und dann sind da vor allem noch die Vorgaben der „Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm“ (TA Lärm), die das komplexe Thema rund um Schallschutz bei der Wärmepumpe einzugrenzen versuchen und letztlich bei Streitigkeiten die entscheidenden Grundlagen liefern.

Zu guter Letzt schützt die Innenaufstellung der Wärmepumpe im Haus auch vor Diebstahl. In den letzten Jahren kam es vereinzelt zu Fällen, in denen Wärmepumpen-Außengeräte gestohlen wurden.

Zwei Voraussetzungen für Innenaufstellung

Eine Wärmepumpe zur Innenaufstellung benötigt im Prinzip zwei Voraussetzungen: einen Technikraum im Haus, in dem das Gerät stehen kann, und zwei Wanddurchlässe – der eine für das Einsaugen der Umgebungsluft, der andere als Auslass. Diese Durchlässe müssen bis zu einer Wärmepumpenleistung von 12 Kilowatt jeweils 80x80 Zentimeter, bei Leistungen bis 30 KW jeweils 100x100 Zentimeter groß sein.

„Entweder man hat die Möglichkeit, die Durchlässe über Eck zu planen, oder sie müssen einen lichten Abstand zueinander haben, der je nach Leistung und Gerät zwischen einem und bis zu 2,5 Metern groß sein muss. Außerdem gilt ein Mindestabstand zu einer eventuell gegenüberliegenden Wand von einem Meter. Das alles ist in der Regel bei Neubauten kein Problem.“

Auch bei Bestandsgebäuden sei eine Innenaufstellung machbar, sofern die genannten Voraussetzungen gegeben seien. „Ehe man dort allerdings die Durchbrüche in die Außenwand macht, sollte man einen Statiker ins Boot holen.“

Anzeige
haustec.de
Das Fachportal für die Gebäudetechnik
Ad placeholder